Eckert, Heinrich

Heinrich Eckert war bis zu seinem Tode Fraktionsvorsitzender der AfD in Dietzenbach. Seit 2016 saß er im Stadtparlament als Fraktionsvorsitzender.

Zuvor war er bei der Wählerinitiative Freier Wähler – Bürger für Dietzenbach (FW-BFD) aktiv. Bei den Kommunalwahlen 2011 war er noch Kandidat der WIR-BFD (Listenplatz 11).

Neben seiner politischen Betätigung, war er in verschiedenen Vereinen aktiv. Unter anderem bei der VSG Dietzenbach.

Pengacevic, Nikola

Nikola Pengacevic hat mit seinem Engagement in verschiedenen Organisationen sowie Ausländerbeiräten einen großen Beitrag für das gesellschaftliche Miteinander in Dietzenbach und darüber hinaus geleistet. Er kam aus dem ehemaligen Jugoslawien und ist seit fast 50 Jahren in Dietzenbach zuhause. Nikola Pengavic kämpft gegen Polarisierung, Ausgrenzung, Diskriminierung und für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Er hat 1986 den Ausländerbeirat Dietzenbach gegründet und war lange Jahre dessen Vorsitzender. Seine Themen sind seit jeher Gleichberechtigung, Inklusion und die Förderung des Demokratieverständnisses.

Dobrowolski, Dagobert

Aus der Offenbach Post vom 13.7.2022:
Trau­er um Da­go­bert Do­bro­wol­ski

Dagobert Dobrowolski Heimatforscher
Der Hei­mat- und Ge­schichts­ver­ein sowie die Kol­pings­fa­mi­lie Diet­zen­bach haben ein wert­vol­les Mit­glied ver­lo­ren: Da­go­bert Do­bro­wol­ski ist im Alter von 83 Jah­ren ver­stor­ben. Sein un­er­müd­li­ches Be­stre­ben, den Men­schen die Ge­schich­te nä­her­zu­brin­gen, bleibt si­cher­lich vie­len Diet­zen­ba­chern im Ge­dächt­nis. Ob his­to­ri­sche Vor­trä­ge ge­we­sen, die er im Mu­se­um hielt, oder Alt­stadt­füh­run­gen – Da­go­bert Do­bro­wol­ski hat Ge­schich­te le­ben­dig wer­den las­sen. Ins­be­son­de­re die alten Römer und die NS-Zeit hat­ten ihn be­schäf­tigt, und die­ses In­ter­es­se wuss­te der ehe­ma­li­ge Leh­rer zu über­tra­gen. Da­ne­ben hat er stets an den Luft­an­griff, die „Bom­ben­nacht“, vom 20. auf den 21. Sep­tem­ber 1941 er­in­nert, sowie die Ge­schich­te der Bun­ker er­forscht, die in­fol­ge­des­sen im Dorf im Wie­sen­grün er­rich­tet wor­den waren. Doch neben der Lei­den­schaft für Ge­schich­te lag ihm auch das Ge­mein­wohl sehr am Her­zen: Bei der Tafel pack­te Do­bro­wol­ski kräf­tig an, in der Kol­ping­fa­mi­lie or­ga­ni­sier­te er den Wit­wen­treff und war eine Stüt­ze für viele al­lein­ste­hen­de Damen – er selbst war eben­falls ver­wit­wet. Zu­letzt zeig­te er sich so­li­da­risch mit ukrai­ni­schen Flüch­ten­den und brach­te auch dies auf seine ge­schätz­te au­then­ti­sche und ehr­li­che Art zum Aus­druck. Er selbst muss­te 1943 mit sei­ner Fa­mi­lie aus der Ukrai­ne flüch­ten und hatte in Diet­zen­bach eine Hei­mat ge­fun­den.  li


Heusel, Uschi

Die Eltern von Uschi Heusel waren Sudetendeutsche die erst nach Waldacker flohen, und dann durch die Möglichkeit Land zu erwerben nach Steinberg zogen. 1956 kam Uschi Heusel in Dietzenbach auf die Welt.

In Dietzenbach besuchte Sie die alte Schule, die Dietrich-Bonhoeffer-Schule und die Ernst-Reuter-Schule. Nach der Realschule absolvierte sie eine Ausbildung zur Bürokauffrau und arbeitete bis 1993 in ihrem Ausbildungsberuf.

Schon immer hatte Uschi Heusel eine Vorliebe für das Zeichnen. Als Kind ist sie dem Künstler Karl Heinz Wagner begegnet und Ihre Kunst präsentiert. Dieser wies sie freundlich aber bestimmt ab, dass ihre Fähigkeiten noch nicht ausreichend wären, für die Aufnahme in den Künstlerkreis. Erst viele Jahre später hat sie das Angebot bekommen, in den Künstlerkreis aufgenommen zu werden, was sie aber dankend abgelehnt hat. Zu Karl Heinz Wagner hat sie bis zu seinem Tod einen guten Kontakt gehabt.

Eine Kuriosität ist, dass sie mit ihrer älteren Schwester Doris den gleichen Nachnamen hat, obwohl beide verheiratet sind. Das lag daran, dass beide Ehepartner Brüder waren. Mittlerweile ist der Ehemann von Doris Heusel leider verstorben.

Die Entscheidung sich aus dem Berufsleben zurückzuziehen und sich der Kunst zu widmen, hat nur mit der Unterstützung des Ehemanns Klaus geklappt. Beide haben einen Sohn und drei Enkelkinder.

Die Figur der Ratte Ludwig entstand 1997. Jedes Mal wenn ein Enkelkind von Uschi Heusel auf die Welt kam, hat auch die Ratte Ludwig mit seiner Frau Gerda ein Kind bekommen: Karlheinz, Emma und Siggi.

Seit 1998 erscheint regelmäßig wöchentlich in der Tageszeitung Offenbach Post ein Cartoon der Ratte Ludwig.

Neben dem Zeichnen ist der Garten ein großes Hobby von Uschi Heusel, wo sie viel Zeit verbringt. Im Garten werden auch die Hühner gehalten, welche die Familie Heusel jeden Tag mit frischen Eiern versorgt.

Auswärts wird eher gegessen, da Frau Heusel gerne selber kocht. Ansonsten ist die Pizzeria Casa zum Steinberg die erste Wahl fürs Essen gehen.

Sie scheint in Dietzenbach vor allem, dass die Stadt von Wald umgeben ist. Ihr Wunsch ist es, dass die Stadt sauberer wird.

Mehr Informationen gibt es auf der Homepage von Uschi Heusel:
https://museum-of-modern-rat.de/

 

Obut, Ihsan

Über 20 Jahre hat der türkischstämmige Arzt Ihsan Obut seine Praxis in Dietzenbach gehabt. In dieser Zeit hat er das Vertrauen vieler Patienten:innen gewonnen. Vor allem ältere Migranten:innen hatten den Vorteil sich mit ihm in Ihrer Muttersprache unterhalten zu können. Die Praxis war im Dachgeschoss der Babenhäuser Str. 22 und hat nun endgültig seine Pforten geschlossen. In diesem Jahr (März 2022) hat sich Ihsan Obut entschieden in den Ruhestand zu gehen.

Butterweck, Kornelia

Privat und Beruf

Geboren am 23.2.1956 in Wolfhagen/Nordhessen als erstes Kind der Eheleute Edelgard und August Schmidt. Aufgewachsen in Volksmarsen/Nordhessen mit zwei Geschwistern Petra (*1957) und Thomas (*1963).

Nach dem Besuch der Volksschule in Volkmarsen, Besuch der Wilhelm-Filchner-Gesamtschule in Wolfhagen mit Abschluss Abitur.

Danach erfolgte 1976 eine zweijährige Ausbildung an der Sekretärinnen- und Sprachen-Fachschule in Baden-Baden.

Am 1. August 1978 Anstellung bei der MDSI (Manufacturing Data Systems International, Deutschland GmbH) anfangs al Sekretärin. Zuletzt als Account Administratorin.

Am 9. Juli 1978 Hochzeit mit Helmut Butterweck. 1981 Geburt des Sohnes Christian und 1982 Geburt des Sohnes Stephan.

1985 Einzug in das selbst erbaute Haus in Steinberg.

1988 bis 1989 Umschulung zur Pharmareferentin.

1989 tätig als Pharmareferetin bei der Mundipharma in Limburg.
Seit 1991 bis zur Rente (28 Jahre) bei der der Ciba-Geigy (die heutige Novartis Pharma GmbH) tätig.

Politik und Ehrenamt

Mit dem damaligen Mieter, Stephan Gieseler, der später Bürgermeister wurde, entwickelte sich eine Freundschaft. Dieser überredete Kornelia Butterweck in die CDU einzutreten.

2001 Einzug in das Startparlament als erste Nachrückerin. Engagement am Runden Tisch – für ein humanes Miteinander.

2005 Gründungs- und Vorstandsmitglied der Dietzenbacher Tafeln.

2006 nach der Kommunalwahl Stadtverordnetenvorsteherin. 2011 erneut zur Stadtverordnetenvorsteherin gewählt. Mit dem Amt der Stadtverordnetenvorsteherin auch damit Leiterin des Runden Tisches.

Initiatorin des Boxprojektes Dietzenbach.

Leitung der interfraktionellen Arbeitsgruppe Integration.

Vorsitzende der Arbeitsgruppe Integration, welche das Integrationskonzept für die Kreisstadt Dietzenbach erarbeitet hat.

Einsatz für die Städtepartnerschaft Oconomowoc/Wisconsin.

Zwischen 2016 und 2021 politische Pause.

2019 Wahl zur ersten Vorsitzenden vom Förderverein “Wohnverbund Dietzenbach/Rödermark” Behindertenwohnanlage im Kindäckerweg.

Seite 2019 stellvertretende Schiedsfrau.

2021 wieder in die Stadtverordnetenversammlung gewählt.

Mitgliedschaft in Vereinen

  • VSG Dietzenbach
  • Dietzenbacher Tafel
  • Tell Schützen
  • Seniorenhilfe Dietzenbach
  • VDK Dietzenbach
  • VIB Dietzenbach
  • Deutsches Rotes Kreuz
  • Tanzgarde Dietzenbach
  • Förderverein der Behindertenwohnanlage in Dietzenbach

Aus der Offenbach Post vom 14.01.2022:

Christdemokratin Kornelia Butterweck ist zu Gast im Erzählcafé des Vereins „Caglayancerit“

Sie bringt das nach außen, was Dietzenbach im Innersten ausmacht: Die Initiative „Dietzenbacher Menschen“ des Vereins „Caglayancerit“ trägt Informationen zu Bürgern zusammen, die Spuren hinterlassen haben. 51 Namen umfasst die Liste im Internet bisher. Darunter Verstorbene wie die ehrenamtliche Stadträtin Anja Schäfer und immer noch Aktive wie der Tanzlehrer Winfried Senkbeil.

Dietzenbach – „Wir haben Menschen in der Stadt, die dazu beitragen, dass Dietzenbach so ist, wie es ist“, sagt der Initiator des Projektes, Cengiz Hendek. Regelmäßig organisiert der Verein auch ein Erzählcafé. Als neuster Gast gesellte sich dort die ehemalige Stadtverordnetenvorsteherin Kornelia Butterweck zu Moderator Hendek.

Mehrere Stationen einer politischen Karriere hat die Christdemokratin in Dietzenbach bereits erlebt. Lange Jahre war sie Erste Bürgerin, noch heute sitzt sie als Abgeordnete im Parlament. Ehemann Helmut Butterweck vertritt derzeit die CDU im Magistrat. Zur Politik gebracht hat die gebürtige Nordhessin Ex-Bürgermeister Stephan Gieseler. „Er hat bei uns im Haus gewohnt und wir haben ihn bei seinem ersten Bürgermeisterwahlkampf bereits unterstützt“, erzählt sie. Eine Aussage, die Hendek zu einer scherzhaften Replik veranlasst: „Dann hat dieses Haus ja schon einiges hervorgebracht, von einem Bürgermeister über ein Magistratsmitglied bis zu Stadtverordneten und einer Stadtverordnetenvorsteherin.“

Seit 1978 leben die ausgebildete Fremdsprachensekretärin und spätere Pharmareferentin und ihr Mann in Dietzenbach. Zuerst in der Auestraße, später – mit den beiden heute erwachsenen Söhnen – in einem Haus in Steinberg. Mittlerweile sorgen vier Enkelkinder dafür, dass es der Großmutter, die nun Rentnerin ist, nicht langweilig wird.

Sie habe gerade in ihrer Zeit als Stadtverordnetenvorsteherin das Dietzenbacher Leben sehr schätzen gelernt, sagt Butterweck. „Das war eine Bereicherung, wir haben großartige Vereine, liebenswerte Menschen und tolle Feste.“ Mitinitiieren konnte sie Projekte wie den „Runden Tisch für ein humanes Miteinander“ und das Boxprojekt.

Weniger gerne erinnert sich Butterweck an die Phase zurück, als sie als Bürgermeisterin kandidierte und die Stichwahl zugunsten von Jürgen Rogg ausging. „Natürlich war ich enttäuscht, da rollen schon ein paar Tränen“, gesteht sie ein. Aber sie habe hohen Respekt vor dem demokratischen Prozess und sei auch nicht der Typ, der den Kopf in den Sand steckt. „Ich habe dann mein Mandat in der Stadtverordnetenversammlung weiter ausgeübt.“ Auch im vergangenen Jahr haben die Dietzenbacher sie erneut ins Parlament entsandt.

Und als wäre das politische Engagement nicht genug, hat sich Kornelia Butterweck bis vor Kurzem im Vorstand des Vereins für Sport und Gesundheit engagiert und leitet seit zwei Jahren den Förderverein für den Wohnverbund Dietzenbach/Rödermark der Behindertenhilfe in Stadt und Kreis Offenbach. „Das war gerade zu Anfang der Pandemie nicht einfach, denn wir sind auf Kontakte und Spenden angewiesen“, sagt sie. Indes bleibe immer noch Zeit für Reisen, eine der Leidenschaften des Ehepaars. Auch wenn Corona derzeit Grenzen setzt, so sind die Butterwecks schon viel in der Welt herumgekommen und haben oft die einfachsten Verhältnisse vor Ort erlebt. „Es ist immer wieder erschreckend festzustellen, auf welch hohem Niveau wir hier leben“, zieht die ehemalige Stadtverordnetenvorsteherin Bilanz.

Aus Dietzenbach wegzuziehen sei indes bis heute nie infrage gekommen, betont Butterweck. „Wir leben hier sehr gut und ich schätze etwa den Steinberger Wald, da kann ich richtig abschalten“, sagt sie. Als Hendek fragt, was man denn in der Stadt verbessern könnte, muss sie nicht lange überlegen: „Ich mache mir Sorgen um die Kinder und Jugendlichen, vor allem um die, die keine andere Idee mehr haben, als Steine zu werfen. Die müssen wir wieder in die Gesellschaft einreihen und auch die Eltern dabei mitnehmen.“ (Von Barbara Scholze)

Hier geht es zum gesamten Artikel:
https://www.op-online.de/region/dietzenbach/eine-konstante-der-dietzenbacher-politik-91234852.html

Wolf, Martin

Martin Wolf war der erste SPD Bürgermeister von Dietzenbach. 1946 bis 1948 hat er die Geschicke von Dietzenbach geleitet.

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde Martin Wolf durch die amerikanische Militärregierung eingesetzt und am 23.03.1946 regulär zum Bürgermeister gewählt.


Folgende Informationen über Martin Wolf stammen von seiner Enkelin Ellen Güttler (Interview am 16.3.2022):

Martin Wolf wurde am 10.09.1885 geboren und ist am 1.11.1964 gestorben. Mit seiner Ehefrau hatte er zwei Töchter (Lina und Elisabeth) und einen Sohn (Kurt). Die älteste Tochter heiratete später Philipp Wurm (geboren 1913). Dies sind auch die Eltern von Ellen Güttler.
Gewohnt hat die Familie Wolf in der Karl Str. 14. Das Haus wurde 1914 erbaut, in dem selben Jahr hat die Eisenbahn den Personenverkehr aufgenommen.

Martin Wolf war einer der ersten Mitglieder der SPD in Dietzenbach. Die SPD Dietzenbach wurde offiziell 1898 begründet. Vom Beruf war er Feinmechaniker und hat in Frankfurt bei Voigt & Haeffner gearbeitet. Da er eine Begeisterung für die Reparatur von Feinmechanik hatte, hat er gerne Nähmaschinen repariert und zu seinem Hobby, den Fahrrädern, gefunden.

Unvergessen ist, dass er bei einem Bombenalarm von Frankfurt nach Dietzenbach auf den Schienen nach Hause gelaufen ist.

Es war ein Familienmensch. Nachdem sein Schwiegersohn 1944 (Philipp Wurm, der Vater von Ellen) im Krieg war, hat er in einem Haushalt mit seiner Frau, seiner Tochter und seiner Enkelin gelebt. Er hat viel Zeit mit seiner Enkelin verbraucht. Er war für Sie ein Großvater, ein Ersatzvater und ein Lehrer. Gemeinsam haben Sie im Hessischen Rundfunk den “Quiz zwischen London und Frankfurt” verfolgt und erfolgreich die Fragen beantwortet. Auch hat er seiner Enkelin Mühle spielen gelehrt. Er war ein geduldiger Mann. Gerne hat er in der Linde Skat gespielt.

Erst 1948 kam der Schwiegersohn aus der russischen Gefangenschaft zurück.

Martin Wolf war auch Naturverbunden und hatte ein großes Feld in Steinberg. Dort pflegte er seine 139 Pfirsichbäume. 1940 bei einer kalten Nacht sind die Pfirsichbäume jedoch verendet. Anschließend hat Kurt Wolf verschiedene Obstbäume (u.a. Äpfel und Zwetschgen) gepflanzt.

Aufgrund seiner politischen Tätigkeit kam Martin Wolf während des zweiten Weltkrieges in das KZ Dachau. Seiner Tochter Elisabeth ist es gelungen ihn dort wieder rauszuholen. Die Umstände wie er rauskam sind unbekannt, darüber wurde nie gesprochen. Fakt ist jedoch, dass Martin Wolf nach der Zeit im KZ sich stark verändert hat. Aus einem redegewandten und grundfröhlichem Mann, wurde ein schweigsamer und zurückgezogener Mensch. Bereits im ersten Weltkrieg hat er große Verletzungen an den Waden gehabt. Nach der Zeit im KZ war auf einen Laufstock angewiesen. Diesen Laufstock kann man auch auf den Fotos entdecken.

Über die Erlebnisse im Krieg wurde in der Familie nie gesprochen. Weder Martin Wolf noch sein Schwiegersohn Philipp Wurm sprachen über den Krieg oder die Gefangenschaft. Aber es war sichtbar, dass es eine sehr schreckliche Zeit gewesen sein muss.

Erst viele Jahre später erzählte Lina Weilmünster (Ehefrau von Richard Weilmünster), dass Martin Wolf geholfen hat Flugblätter während der Kriegszeit zu produzieren und zu kleben.

Als Martin Wolf Bürgermeister wurde, wurde auf seinem Hof in der Karlstr. 14 eine hohe Fichte gesetzt. Es war früher eine Tradition, dass bei einem Bürgermeister ein geschmückter Baum gesetzt wurde.

Während seiner Bürgermeisterzeit hat Martin Wolf die Arbeit und das Private strikt getrennt. Zu Hause wurde nicht über die Arbeit gesprochen.

Nach dem Krieg kamen Flüchtlinge nach Dietzenbach. Die Familie Wolf hat die Familie Überreiter aufgenommen (Ehepaar mit 2 Töchtern), welche 3 Jahre lang bei Ihnen gelebt haben. Aufgrund der Aufnahme musste Ellen ihr großes Kinderzimmer aufgeben. Als ob das nicht genug war, wurde Frau Überreiter ihre Klassenlehrerin.

1949 kam der Bruder von Ellen zur Welt. In der Karlstr. 14 wurde es zu eng, und so zogen Elisabeth und Philipp Wurm mit ihren Kindern nach Heusenstamm.

Festzuhalten ist, dass die Familie Wurm eine große Familie in Dietzenbach war. Die Tochter Lina hat den einzigen Katholiken in Dietzenbach (Wiegand) geheiratet, dieser hat bei der Bahn als Einweiser gearbeitet. Die Ehe zu einem Katholiken war damals sehr problematisch. Im Kontrast zu Heusenstamm waren in Dietzenbach früher fast alle Christen Protestanten.

Heinrich Steinheimer war ein Freund der Familie und der Patenonkel von Ellen. Dieser hat als Beamter in Darmstadt gearbeitet und stand inoffiziell und ehrenamtlich vielen Dietzenbachern als Rentenberater zur Verfügung.

Bolling, Jo

Jo Bolling (* 19. Oktober 1941 in Bonn, Nordrhein-Westfalen) ist ein deutscher Schauspieler, der seit 1997 in Dietzenbach lebt.

In der Fernsehserie Lindenstraße spielte Jo Bolling die Rolle des Andy Zenker.


Aus der Offenbach Post vom 12.04.2014:

Theater mit Reiner Wagner und Jo Bolling

Sie haben nicht vergeblich gewartet

Dietzenbach –  Im Volksmund steht der Titel für langes und sinnloses Warten. Lange gewartet haben Reiner Wagner und Jo Bolling schon, bevor sie „Warten auf Godot“ nun auf die Bühne bringen. Sinnlos waren die Vorbereitungen auf das Samuel Beckett-Stück dagegen nicht. Von Barbara Scholze

Haben doch der Lindenstraßen-Star und der Dietzenbacher Theater-Lokalmatador ihre Idee zum großen Schauspiel langsam reifen lassen. „In der nächsten Woche beginnen die Proben“, kündigen die beiden ihre neue Kooperation an. Zunächst sind zehn Aufführungen ab September geplant.

Es war nur eine kurze Begegnung vor vielen Jahren im Baumarkt, die Wagner und Bolling zusammenbrachte. „Ich habe Jo gesehen, erkannt und angesprochen, wir haben uns auf Anhieb verstanden“, berichtet Reiner Wagner. Seit 17 Jahren lebt Jo Bolling in Dietzenbach. Bekannt geworden ist der gebürtige Bonner durch seine Rolle als Taxifahrer Andy Zenker, für die er seit 1990 im Dauerbrenner „Lindenstraße“ vor der Kamera steht. Zurückblicken kann er aber auch auf viele weitere Filmauftritte und vor allem eine intensive Bühnenerfahrung. Beeindruckt hat er unter anderem als „McMurphy“ in dem Stück „Einer flog über das Kuckucksnest“. „Ich komme vom Theater, und inzwischen zieht es mich da auch wieder hin“, erzählt er.

Die Regie für einen Klassiker wie „Godot“ zu übernehmen sei nicht nur angesichts des Spielortes in Wagners Theater „Schöne Aussichten“ am Harmonieplatz eine Herausforderung. Auf Linie bringen müsse er auch ein bunt zusammengewürfeltes Team mit unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen. „Alle sollten sich während der Leseproben erst einmal beschnuppern können, später wird es sicher manchmal auch hart.“

Ernsthafter Stoff am Anfang

Neben Reiner Wagner werden die Frankfurter Schauspieler Tim Grothe und Christoph Stein in „Warten auf Godot“ spielen. Mitglied des Ensembles ist ebenso der Dietzenbacher Karl-Heinz Lehr, bekannt durch seine Auftritte im Theater der Christuskirche. „Ich habe alle schon auf der Bühne gesehen und freue mich auf die Zusammenarbeit“, sagt Bolling. Die nächsten Monate würden zu einem Lernprozess für die Schauspieler: „Aber sie werden stark davon profitieren können“. Grund genug für Theatermacher Wagner, sich innerlich vorzubereiten: „Ich habe großen Respekt vor der Arbeit mit Jo.“

Dass ein ernsthafter Stoff wie der absurde Zweiakter mit seiner kargen Sprache und Handlung am Anfang der Theater-Kooperation steht, ist durchaus beabsichtigt. Die Zusammenarbeit von Wagner und Bolling soll kein Solo-Stück bleiben, sondern ist auf Künftiges ausgelegt. Bereits jetzt besprechen die beiden Bühnenwerke, die als nächstes infrage kommen. „Ich möchte mich mit guten Stoffen längerfristig engagieren“, verrät Jo Bolling.

Dabei müssen seine Fans keine Angst haben: Der Lindenstraße wird der beliebte Schauspieler erhalten bleiben. Doch es sei reizvoll, vor den Toren der Metropole Frankfurt Kultur zu etablieren. Der Bühne des Theaters „Schöne Aussichten“ soll ein Mix aus ernsthaften Stücken und gutem Boulevard Glanz verleihen. „Das fängt vielleicht manchen ein, der bisher nur in den Nachbarstädten die Theater besucht“, hofft der Lindenstraßen-Schauspieler. Zunächst sei es wichtig, mit Godot den Beweis für gute Arbeit anzutreten. „Vielleicht werde ich dann irgendwann wieder selber auf der Bühne stehen.“ Auch der Dietzenbacher Wirbelwind Reiner Wagner hat seine Terminkalender dementsprechend gestrafft. „Die Filmerei wird weiter ein Standbein bleiben, Theaterengagements außerhalb fallen aber weg, weil ich mich wieder stärker an Dietzenbach binden möchte“, betont er. Nach einem Jahr am Standort Harmonieplatz zieht er positive Bilanz. „Es hätte mir nichts Besseres passieren können.“

Hier geht es zum gesamten Artikel:
https://www.op-online.de/region/dietzenbach/haben-nicht-vergeblich-gewartet-3477807.html


Jo Boll im Dietzenbach Magazin:

„Deutschland habe ich durch, da kenne ich fast jede Stadt.“ Seinem Wohnort Dietzenbach bleibt Jo Bolling aber seit 18 Jahren treu. Hier lebt seine Familie, hier kann er das Miteinander mit seinen Kindern genießen. Nicht nur dass der bekannte Schauspieler durch seine langjährige Rolle als Taxifahrer Andy Zenker für die Kult-Serie „Lindenstraße“ oft genug Richtung Drehort Köln unterwegs war. Der Darsteller hat auch ansonsten in seinem Künstlerleben quer durch die Lande reichlich Film- und Theatererfahrung gesammelt. Etwa in einer seiner beeindruckendsten Rollen, als „McMurphy“ in dem Bühnen-Klassiker „Einer flog über das Kuckucksnest“. Ebenso hat er an verschiedenen Orten Theater geleitet und Stücke inszeniert.
So führten den geborenen Bonner seine Engagements unter anderem von Dortmund über das Schweizer Tourneetheater und das Theater in Bremen zum Renaissancetheater nach Berlin. In der Hauptstadt hat er auch 20 Jahre lang gelebt. „Nun ja, das ist atmosphärisch vielleicht nicht mit Dietzenbach vergleichbar“, scherzt Bolling. Aufgrund der Dreharbeiten zur Lindenstraße sei er dann nach Köln gezogen und anschließend wegen der Familie nach Dietzenbach.

„Meine Tochter und meine Zwillingssöhne sind hier geboren und aufgewachsen und mit Dietzenbach verbunden“, erzählt der Schauspieler. Inzwischen habe er einen kleinen Enkelsohn im Alter von drei Jahren, „den würde ich nur sehr ungern verlassen“. Nach all den Jahren habe er viele Kontakte in der Kreisstadt. „Ich betrachte Dietzenbach als gute Basis für das, was noch kommt“, stellt er fest. Denn da steht nicht nur beruflich, sondern auch privat einiges auf dem Plan. So wird Jo Bolling im kommenden Jahr eine ganz andere kreative Seite zeigen und seine Bilder in der Ratsstube ausstellen. Nach dem Ende der Lindenstraßen-Serie lockt nun auch wieder das Theater, der Darsteller hat bereits einen Tournee-Vertrag unterschrieben.
Einfallsreich wie er ist, wird Jo Bolling sicher auch weitere Ideen samt seinem Netzwerk in das kulturelle Leben der Kreisstadt einbringen. Wenn er denn Zeit hat! Auf Sponsoren kann er dabei auf jeden Fall setzen, Spielpläne hat er vorausschauend auch schon entwickelt.

Hier geht es zum gesamten Artikel:
https://www.dietzenbach-magazin.de/jo-bolling

Kranz, Herbert

Aus der Frankfurter Rundschau vom 03.12.2008:

Trauer um Herbert Kranz

Im Alter von 85 Jahren ist Herbert Kranz verstorben. Der in der Region allseits bekannte Fernseh-Journalist und Moderator erlitt bei der Produktion einer Sportsendung im Studio einen Herzinfarkt.

Im Alter von 85 Jahren ist am vergangenen Samstag Herbert Kranz verstorben. Der in der Region allseits bekannte Fernseh-Journalist und Moderator erlitt bei der Produktion einer Sportsendung im RTL-Studio in Aschaffenburg einen Herzinfarkt.

Jahrzehntelang arbeitete Kranz, der in Dietzenbach lebte, beim Hessischen Rundfunk, zuletzt produzierte er noch für RTL Bayern aktuelle Sportberichte. Kranz berichtete aber nicht nur über Sport, er betrieb und förderte ihn auch aktiv. In seiner Jugend war er Handballspieler, um später dann – in der Ära von Größen wie Hansi Schmidt und Herbert Lübking – als Sportwart des Deutschen Handball-Bundes wertvolle Funktionärsarbeit zu leisten.

Bekannt war Kranz darüber hinaus als charmanter und humoriger Conferencier zahlreicher Veranstaltungen, unter anderem auch von Sportpressefesten. Zudem war der gebürtige Pfälzer jahrelang die Stimme des Frankfurter Sechstagerennens. (boe)

Hier geht es zum vollständigen Artikel:
https://www.fr.de/sport/sport-mix/trauer-herbert-kranz-11561429.html