Schmandt, Hans

Aus dem Buch „Dietzenbach – Portrait einer Stadt“:
Hans Schmandt – der „alte Meister“ unter den Dietzenbacher Malern- hat in der Stadt viele Akzente gesetzt. So hat er z.B. die Sonnenuhr an der evangelischen Kirche und den Stadtbrunnen gestaltet.

Der aus der Universitätsstadt Gießen stammende Maler siedelte sich schon 1957 auf dem Hexenberg an.

Hans Schmandt besuchte von 1935 bis 1937 an der Gießener Universität Zeichenkurse des Landschaftsmalers Carl Fries und studierte von 1937 bis 1939 an der Städel-Kunsthochschule in Frankfurt am Main. Seit seiner Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft 1950 ist er als freier Maler und Graphiker tätig.

Mitte der 1970er Jahre wirkte er im Aktionskreis „Rettet das Dorf in der Stadt“ mit, der sich erfolgreich für die Erhaltung und Sanierung der alten Ortskerns einsetzte.

Er gestalte Wandbilder in Kirchen und Gemeindesälen, schuf sogar eine Madonna aus Lindenholz für die Kirche St. Sebastian in der Frankfurter Nordweststadt, holte sich internationale Preise, u.a. für ein Kinderbuch.

War für ihn von Kindesbeinen an Holzschnitte ein wichtiges Ausdrucksmittel, so folgte später eine Phase des Aquarellierens.

Schmandt hat seine besondere Freude am technischen Aufbau eines Bildes. Seine Ölbilder untermalt er mit Temperafarbe, so dass die Öllasur den Farbauftrag durchscheinen lässt und die Bildflächen eine unnachahmliche Transparenz bekommen.

Bis zu seinem Tod 1993 in Dietzenbach und hinterließ der Stadt eine Fülle von Zeugnissen seines künstlerischen Schaffens, die durchaus auch ortsgeschichtliche Bedeutung haben. Perfekt beherrschte Schmandt die verschiedensten Mal- und Gestaltungstechniken, insbesondere bei der Ölmalerei, die ihm den Beinamen „Alter Meister“ einbrachten.

Im Dietzenbacher Stadtgebiet hat er im öffentlichen Raum mehrfach seine Spuren hinterlassen, so verschönerte er z.B. die Fassade des Kinderheims „Bambi“ in Steinberg, und für die neuerrichtete Kita Friedensstraße schuf er 1962 das Sgraffito „Bremer Stadtmusikanten“, die Sonnenuhr an der evangelischen Christuskirche und auch der Entwurf für den Stadtbrunnen am „Roten Platz“ stammen von ihm.

1983 wurde Schmandt mit dem Kulturpreis des Kreises Offenbach ausgezeichnet. 1990 erhielt er dann den Kulturpreis der Stadt Dietzenbach, den er jedoch aus Protest gegen das an der Rathausfassade geplante Wandbild der Künstlergruppe „Diriangen“ aus der nicaraguanischen Partnerstadt Masaya im März 1992 demonstrativ wieder zurück gab.

Hans Schmandt verstarb am 22. Februar 1993.


Aus der Dietzenbach Stadtpost vom 24.10.2018:

Ausstellung im Heimatmuseum anlässlich des 25. Todestags von Hans Schmandt
„Schätze aus dem Nachlass“

Dietzenbach (red) – Im Museum für Heimatkunde und Geschichte in der Darmstädter Straße 7+11 findet anlässlich des 25. Todestags von Hans Schmandt ab dem morgigen Freitag, 26. Oktober, eine Ausstellung mit dem Titel „Hans Schmandt zum 25 Todestag – Schätze aus dem Nachlass“ statt.

Bei der Eröffnung der Ausstellung, die am morgigen Freitag, 26. August, um 19 Uhr beginnt begrüßen Hans Scholze, der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Dietzenbach. und Paul Schmandt, ein Neffe des Künstlers, die Besucher. Zur Einführung spricht der Dietzenbacher Bürgermeister Jürgen Rogg Zur Ausstellung

Die Sonderausstellung im Dietzenbacher Museum widmet sich den Kunstwerken von Hans Schmandt (1920-1993), der seit 1957 in Dietzenbach ansässig war und sich auch durch sein Engagement für die Stadtgeschichte einen Namen machte.

Er kämpfte in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts unter anderem als einer der Mitbegründer des Aktionskreises „Rettet das Dorf in der Stadt“ für die Erhaltung der Altstadt. In der Künstlerszene hinterließ er als Mitbegründer des „Dietzenbacher Künstlerkreises“ 1983 tiefe Spuren.

Außerdem veröffentlichte er Bücher mit Texten und Illustrationen zu verschiedenen Themen, zum Beispiel über seine Wahlheimat mit dem „Dietzenbacher Skizzenbuch“, in dem er die ländlichen Motive des alten Ortskerns festhielt oder dem „Rhönskizzenbuch“.

Hans Schmandt übernahm als freier Maler und Grafiker auch die künstlerische Gestaltung von Kirchen, Gemeindezentren, Kindergärten und Schulen. Für seine Plakate und Kinderbuch-Illustrationen wurde er mit internationalen Preisen ausgezeichnet.

In der Ausstellung werden überwiegend unbekannte Arbeiten aus seinem Nachlass präsentiert unter anderem Öl- und Aquarellbilder, Zeichnungen und Holzschnitte.

Hier geht es zum Artikel:
https://www.stadtpost.de/stadtpost-dietzenbach/schaetze-nachlass-id71355.html

Hans Schmandt auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Schmandt

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