Deller-Henneberg, Birgit

  • Mitglied der WIR-BFD
  • 1997 bis 2007 Stadtverordnete
  • 2001 bis 2007 stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin
  • 2007 bis 2021 ehrenamtliche Stadträtin
  • verheiratet mit Roland Henneberg (1. Vorsitzender der TG Dietzenbach)
  • Tochter von Karl Deller

Ein Artikel aus der Offenbach Post vom 18.04.2017:
Birgit Deller-Henneberg hat schon den Bürgermeister vertreten

Dietzenbach – Neben den beiden hauptamtlichen Mitgliedern, Bürgermeister Jürgen Rogg und Erster Stadtrat Dieter Lang (SPD), zählt der Dietzenbacher Magistrat vier ehrenamtliche Stadträte. Eine von ihnen ist Birgit Deller-Henneberg, die für WIR-BfD in dem Gremium sitzt. Von Christian Wachter

Eigentlich, sagt Birgit Deller-Henneberg, sehe sie sich ja gar nicht als typische Politikerin. Eher als jemand, der das Beste für seine Stadt möchte. „Ich bin Dietzenbacherin von Anfang an, und wollte immer, dass auch meine Tochter hier wohnen kann.“ Das Engagement in der Verwaltung hat Tradition in der Familie. Der Großvater war langjähriger Gemeindevertreter und Erster Beigeordneter, der Vater Stadtverordnetenvorsteher und für die SPD im Parlament. Dass Deller-Henneberg, heute in der WIR-BfD, mit den Bürgern für Dietzenbach 1996 ein anderes politisches Lager wählte, führte keinesfalls zu familiärem Zwist: „Kind, das ist deine Sache, hat mein Vater gesagt“, erinnert sie sich. Den entscheidenden Impuls, sich überhaupt politisch zu engagieren, bekam sie, als kurzzeitig über eine Biogasanlage in der Kreisstadt diskutiert wurde. „Mir hat es gefallen, dass die BfD-FWG Unterschriften gesammelt und sich dagegen aufgelehnt hat.“

Zum ersten Mal in der Stadtverordnetenversammlung saß sie ab 1997, später kam noch mehr Verantwortung auf sie zu. Als die Position des Ersten Stadtrats während der Amtszeit von Ex-Bürgermeister Stefan Gieseler unbesetzt blieb, sprang Deller-Henneberg für eineinhalb Jahre als Vertreterin des Verwaltungschefs ein. Offiziell ohne eigenes Dezernat zwar, aber mit Zuständigkeit für das Bauamt.

Ein sehr gutes und von Vertrauen geprägtes Verhältnis habe sie zum Bürgermeister gehabt. „Ich habe unheimlich viel gelernt in dieser Zeit, da bin ich auch reifer geworden“, sagt die 57-Jährige. Anfangs hatte sie noch großen Respekt vor der Aufgabe. „Ich wusste ja nicht, was auf mich zukommt, hatte aber zum Beispiel mit dem Fachbereichsleiter Wolfgang Weigl eine wichtige Stütze.“

Nach ihrem Abitur hatte Deller-Henneberg eine Lehre angefangen und als Industriekauffrau bei Degussa gearbeitet. Weil das Unternehmen einen Sitz in Alabama hatte, direkt am Golf von Mexiko, hatte sie die Möglichkeit, für ein Jahr in den USA zu arbeiten. „Das war noch so ein Südstaatengefühl damals, mit dem Ku-Klux-Klan, schlimm“, erinnert sie sich. In Dietzenbach ging es da beschaulicher zu. „Ich hatte eine tolle Kindheit, ich weiß noch, wie wir mit dem Schlitten den Wingertsberg runtergefahren sind.“ Der Vater erzählte ihr Geschichten vom Ober- und vom Unterdorf.

Es sei schade, sagt Deller-Henneberg, dass diese Erinnerungen immer mehr verloren gingen. Als 1986 ihre Tochter geboren wurde, hörte sie vorerst auf zu arbeiten. „In Teilzeit habe ich damals nichts gefunden, und Vollzeit hätte für mich bedeutet, mein Kind einfach irgendwo abzuliefern.“ Neben Literatur – „zu Hause stapeln sich die Bücher“ – ist auch der Sport ein wichtiges Thema. Ihr Mann ist Vorstand Sport bei der TG und war lange sportlicher Leiter bei der HSG. Zusammen gehen sie gerne Golfen ins unterfränkische Eichenbühl. „Das ist jedes Mal wie ein Tag Urlaub“, sagt Deller-Henneberg. Donnerstags steht Yoga fest im Kalender. „Ich brauche das, um runterzukommen. Wir sind eine kleine Gruppe, kommen schon länger zusammen – so eine Beständigkeit ist mir wichtig.“

Beständigkeit, das ist auch ein Stichwort bei ihrer Arbeit im Magistrat. „Wir sind das Oberhaupt der Verwaltung, da müssen wir regelmäßig schauen, wie es den Leuten, den Mitarbeitern geht.“ Umso mehr ärgert es sie, wenn Bürger in einen Ausschuss kommen und wieder gehen, so bald ihr Anliegen abgehandelt ist. „Manche würden ihren Punkt am liebsten vorziehen, dabei betreffen andere Themen unsere Heimatstadt doch genauso.“ Unerkannt lässt es sich nach über zwanzig Jahren nur schwer durch die Stadt laufen. „Die Leute kennen einen, und da wird man schon mal angesprochen, was man denn da im Rathaus wieder gemacht habe.“

Im Magistrat, erzählt Deller-Henneberg, sei sie kein Lautsprecher, der das Rampenlicht braucht. „Ich bin aber ein Mensch der klaren Worte, und wo es angebracht ist, da sage ich auch meine Meinung.“

Hier geht es zum gesamten Artikel:
https://www.op-online.de/region/dietzenbach/dietzenbach-birgit-deller-henneberg-schon-buergermeister-vertret-8149503.html


Aus der Homepage der Stadt Dietzenbach:

Stadträtin Birgit Deller-Henneberg verabschiedet
Ehrenamtliches Engagement und Herzblut für Dietzenbach gehören zur DNA der Familien Deller und Henneberg. Besonders bei Birgit Deller-Henneberg, die seit 1997 kommunalpolitisch die heutige Kreisstadt aktiv mitgeprägt und gestaltet hat. Die damals 37-jährige Dietzenbacherin kam für die Wählergemeinschaft „Bürger für Dietzenbach“ (BfD) in die Stadtverordnetenversammlung. Zehn Jahre lang übte die auf dem Hexenberg aufgewachsene Politikerin ihr Mandat als Stadtverordnete in der Fraktion BfD-FWG, die später zur WIR-BfD wurde, aus. Von 2001 bis 2007 war sie die Stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin. In all den Jahren hat sie an Hunderten von Sitzungen und Abstimmungen teilgenommen.

Stellvertreterin des damaligen Bürgermeisters Stephan Gieseler
2007 wurde die Stadtverordnete Birgit Deller-Henneberg zur ehrenamtlichen Stadträtin ernannt und arbeitete von da an im Magistrat. Als Gemeindevorstand arbeitete sie bis zum Ende der letzten Wahlperiode 2021, insgesamt 14 Jahre lang. Besonders geprägt, herausgefordert und entscheidend war die Zeit zwischen September 2007 bis März 2009, als die Position des Ersten Stadtrates unbesetzt war. In der Zeit füllte Deller-Henneberg diese Lücke im Ehrenamt aus und war die Stellvertreterin des damaligen Bürgermeisters Stephan Gieseler. „Ich habe in dieser Zeit sehr viel gelernt“, resümiert sie. Es sei eine gute Zeit gewesen, mit einer guten Zusammenarbeit mit Stephan Giesler und dem Rathausteam.

Als Kommunalpolitikerin wirkte sie als Mitglied in unterschiedlichen Gremien mit, wie dem Aufsichtsrat der Stadtwerke Dietzenbach und der Wohnungsgesellschaft Dietzenbach, der Betriebskommission der Städtischen Betriebe, der Vereinskommission, der Kommission zur Entwicklung des Wohnstandortes Dietzenbach 2025, dem Ausschuss für Bürgeranliegen oder dem Präventionsrat.

Verantwortung übernehmen, auch in schwierigen Zeiten
Das Leben als Kommunalpolitikerin steckt voller Vielfalt in den Themen und schier unzähligen Vorlagen, Anträgen, Anfragen, Protokollen und vielem mehr. Die Sitzungsunterlagen der Stadtverordnetenversammlung und später auch des Magistrats umfassen nicht selten mehrere hundert Seiten, die es durchzuarbeiten galt. In vielen hundert Stunden wurden Unterlagen und Informationen analysiert, Argumente ausgetauscht, Kompromisse gesucht sowie Beschlüsse gefasst. Kurzum: Es wurde Verantwortung übernommen, auch in schwierigen Zeiten.

Dies war bei Familie Deller auch schon der Fall, als Dietzenbach noch ein Dorf war. Ihr Vater, Karl Deller, war als Sozialdemokrat zum Zeitpunkt der Stadtwerdung 1970 Stadtverordnetenvorsteher. „Gerne hätte ich die 800 Jahrfeier Dietzenbachs und vor allem das 50-jährige Stadtjubiläum im vergangenen Jahr ausgiebig gefeiert“, gibt Birgit Deller-Henneberg zu. Doch die Pandemie hat einen Strich durch die Pläne der Kreisstadt und der Kommunalpolitikerin gemacht. „Beim prägenden Entwicklungsschritt Dietzenbachs vom Dorf zur Stadt war mein Vater Vorsteher der Gemeindevertretung, somit erster Bürger der Stadt. Ich war fünfzig Jahre später ehrenamtliche Stadträtin. Das hätte meinem Vater, der 2015 im Alter von 85 Jahren verstarb, sicherlich sehr gut gefallen.“

Offizielle Verabschiedung am 8. November
In der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vom 08. November 2021 wurde Birgit Deller-Henneberg offiziell als ehrenamtliche Stadträtin verabschiedet. Da die WIR-BfD zur Kommunalwahl im März 2021 nicht mehr angetreten ist, sind die Sitze der Wählervereinigung leer geblieben. Bürgermeister Jürgen Rogg würdigte das langjährige Engagement: „Wir haben in den zwölf Jahren, als ich Bürgermeister war, sehr gut zusammengearbeitet. Im Magistrat haben wir uns fast wöchentlich gesehen. In hunderten von Sitzungen, gemeinsamen Wahlkämpfen und guten Diskussionen um das Beste für unsere Stadt, habe ich dich, liebe Birgit, kennen und schätzen gelernt“, sagt Rogg.

Hier geht es zum gesamten Artikel:
https://www.dietzenbach.de/index.phtml?&object=tx%7C1799.1.1&ModID=7&FID=1799.30367.1


Print Friendly, PDF & Email

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert