Staab, Monika

Monika Staab wurde 1959 als dritte Tochter eines Bäckermeisters in Dietzenbach, einem hessischen Dorf, geboren. Schon im Alter von 4 Jahren begann sie Fußball auf einem Bolzplatz zu spielen.

Monika Staab im Deutschlandfunk: „Ich habe immer mit auf dem Bolzplatz gekickt und das hat natürlich Spaß gemacht. In der Schule haben wir einen kleinen Tennisball gehabt. Jeweils in der Pause, das erste, was wir gemacht haben: zwei Steine, zwei Tore aufgestellt und haben dann gespielt.“

Nachdem der Frauenfußball 1970 vom DFB erlaubt wurde, spielte Monika Staab im Alter von 11 Jahren bei der Frauenmannschaft der SG Rosenhöhe Offenbach mit. Weil es bei der SG Rosenhöhe keine Mädchenmannschaft gab, spielte Monika Staab mit den erwachsenen Frauen zusammen.

Monika Staab laut DFB.de: „Die ersten Jahre sind im Rückblick sehr bemerkenswert: Wir mussten unsere eigenen Trikots, Hosen und Stutzen und auch die Fußballschuhe selbst finanzieren. Aber wir waren glücklich und froh, dass das Fußballverbot aufgehoben war. 1973 verließen wir den Verein SG Rosenhöhe und gingen geschlossen zu den Offenbacher Kickers. Wir waren sehr motiviert, wollten besser werden. Also mussten wir mehr trainieren. Und bei den Offenbacher Kickers bekamen wir die Gelegenheit dazu.“

Monika Staabs Eltern führten eine Bäckerei, eine Gaststätte und eine Pension gleichzeitig. Für die drei Töchter war somit kaum Zeit. Sie hatte somit mehr Zeit für sich selbst und den Fußball.

Monika Staab im Deutschlandfunk: „Die Bäckerei stand immer im Vordergrund. Das ist auch das, was mein Leben auf der einen Seite geprägt hat. Dieses selbstständige, sehr früh auf sich gestellt zu sein. Das heißt: Die Eltern haben dich machen lassen. Du hast also nicht so eine typische Helikopter-Mutter gehabt, sondern die hat einfach dich machen lassen. Also mein Vater war sowieso zu sehr beschäftigt, in der Bäckerei, und den habe ich meistens nur zum Essen gesehen. “

Von 1974 bis 1977 spielte Monika Staab für die Kickers Offenbach, weil die Abteilung der SG Rosenhöhe zur Kickers Offenbach übertrat. 1977, mit 18 Jahren, wechselte Monika Staab zur stärksten Mannschaft in Hessen, zur NSG Oberst Schiel. Die NSG Oberst Schiel war eigentlich ein Frankfurter Schützenverein, aber spielte um die deutsche Meisterschaft mit. 1977 verlor man im Finale um die deutsche Meisterschaft gegen die SSG Bergisch Gladbach.

Durch die ganzen Auswärtsfahrten mit der NSG Oberst Schiel hat Monika Staab ihre große Leidenschaft für das Reisen geweckt. Sie wollte raus aus dem Dorf Dietzenbach, sollte aber nachdem erreichen der mittleren Reife in der Bäckerei der Eltern aushelfen.

Monika Staab im Deutschlandfunk: „Ich habe dann auch die Bäckerei erstmal übernommen. Natürlich sollte man einen Bäcker heiraten, da sollte ein Mann mit rein. Das war zum damaligen Zeitpunkt nicht so einfach, weil ich ja auch immer noch mit dem Fußball sehr verbunden war. Und ich glaube, das war also auch am Ende für mich die Entscheidung, dass ich also nach mehreren Monaten dann auch gesagt habe: Ich muss was anderes machen. Ich kann nicht von morgens bis abends, wie meine Eltern das gemacht haben, geschuftet Tag und Nacht.”

Monika Staab absolvierte zunächst eine Lehre als Hotelfachangestellte, lernte Englisch und zog 1978 nach London. Sie spielte für die Queens Park Rangers, Paris Saint Germain, den FC Southampton und arbeitete nebenbei einem Restaurant, wo sie sich als Restaurantleiterin hocharbeitete. 1983 kehrte Monika Staab nach Dietzenbach zurück.

1984 schloss sich Monika Staab dem SG Praunheim an, einem Verein aus einem Frankfurter Stadtteil. Dort spielte sie auch 1990 in der gegründeten Frauenbundesliga und blieb bis zum Ende ihrer Karriere, welche Monika Staab 1992 beendete. Ab dem Jahr 1991 war Monika Staab Trainerin bei der SG Praunheim. Dort blieb Sie über ein Jahrzehnt.

Monika Staab im Deutschlandfunk: „Ich habe jetzt circa 80 Länder bereist, um den Frauenfußball voranzubringen, um für den Frauenfußball in der Gesellschaft die Akzeptanz zu bekommen und um den Frauen die Hoffnung zu geben, dass sie dafür kämpfen müssen. So wie wir vor über 50 Jahre in Deutschland gekämpft haben.“


Hier geht es zum Wikipedia Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Monika_Staab


Ein Artikel von Daria Orru:
https://www.fridaythreads.de/post/sie-ist-eine-der-gr%C3%B6%C3%9Ften-pionierin-des-frauenfu%C3%9Fballs-monika-staabs-lebensgeschichte


Interview mit Monika Staab FanSoccer:
http://www.fansoccer.de/ffausland/interviews/monikastaab/monikastaab260709.htm


Ein Artikel im Deutschlandfunk Kultur:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/emanzipation-durch-fussball-eine-deutsche-trainerin-auf-100.html

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